Förderprogramm „Sanierung kommunaler Sportstätten“

Entscheidung im Stadtrat

Der Stadtrat der Stadt Velen hat sich mit dem Bundesförderprogramm „Sanierung kommunaler Sportstätten“ befasst. Das Programm unterstützt Kommunen bei der Sanierung und Modernisierung von Sportstätten – insbesondere mit Blick auf Klimaschutz, Energieeffizienz, Barrierefreiheit und langfristige Nutzbarkeit. Der Bund fördert dabei bis zu 45 %, mindestens 55 % der Kosten muss die Kommune selbst tragen. Das Programm ist bundesweit stark überzeichnet, die Auswahl erfolgt in einem mehrstufigen Verfahren.

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Diese vier Projektskizzen standen zur Diskussion:

  • Freibad Velen
  • Freibad Ramsdorf
  • Sportgelände TuS Velen
  • Reitverein Velen (Reithalle)

Abstimmung im Stadtrat:

  • Freibad Velen: Zustimmung aller Fraktionen
  • Freibad Ramsdorf: Zustimmung aller Fraktionen
  • TuS Velen: Zustimmung aller Fraktionen
  • Reitverein Velen: mehrheitlich abgelehnt (auch mit Stimmen der CDU)

Position der CDU

Die CDU unterstützt die Teilnahme am Förderprogramm grundsätzlich, weil Sanierungsförderungen angesichts knapper kommunaler Haushalte zwingend notwendig sind. Wichtig ist uns dabei: Die Einreichung einer Projektskizze ist noch keine haushaltsrechtliche Verpflichtung.

Gleichzeitig sagen wir klar:

  • Theoretisch könnten alle vier Projektskizzen eingereicht werden.
  • Realistisch stellt sich aber die Frage, welche Chancen vier Projekte aus einer Kommune haben, wenn der Fördertopf bereits hoffnungslos überzeichnet ist.

Die Stadt darf sich nicht vom Fördertopf blenden lassen, sondern muss bei einer verantwortungsvollen Haushaltspolitik und klaren Prioritäten bleiben. Bürgermeister Markus Hund hat es in seiner Haushaltseinbringung am 15.12.2025 deutlich gemacht: „Der Haushalt der Stadt Velen ist verstärkend schlecht.“

Das Programm bietet eine große Chance zur Sanierung – verlangt aber einen hohen Eigenanteil und klare kommunale Prioritätensetzung.

Zu den Freibädern

Die CDU hält weiterhin am Ziel fest, beide Freibäder so lange wie möglich in ihrer Existenz zu sichern – sofern Besucherzahlen und Investitionskosten dies zulassen. Freibäder sind keine Luxusangebote, sondern soziale Treffpunkte für Familien, Kinder, Jugendliche, Senioren und Vereine. Dass Velen und Ramsdorf jeweils ein Freibad haben, ist das Ergebnis einer bewussten Strukturentscheidung für beide Ortsteile – und dazu stehen wir.

Zum TuS Velen

Die CDU unterstützt die Einreichung der Projektskizze für das Sportgelände des TuS Velen. Der Verein hat in den vergangenen Jahren gute und nachvollziehbare Ansätze für eine zukunftsfähige Ausrichtung entwickelt, insbesondere im Hinblick auf die Zusammenarbeit von Schule und Vereinssport. Die Sportanlagen werden intensiv genutzt und haben eine große Bedeutung für den Breiten-, Jugend- und Vereinssport in unserer Stadt. Vor diesem Hintergrund sieht die CDU hier eine sinnvolle Förderperspektive.

Zum Reitverein Velen

Die CDU erkennt ausdrücklich an, dass bei den Sozial- und Sanitätsräumen beim Reitverein Velen ein Sanierungsbedarf besteht und die Notwendigkeit der Maßnahme grundsätzlich gegeben ist. Allerdings befindet sich die Reithalle nicht im kommunalen Eigentum – anders als die Freibäder oder das Sportgelände des TuS Velen. Zudem sehen wir die zentrale Fördervoraussetzung des Programms, nämlich eine „kommunale, öffentlich zugängliche Sportstätte“, in diesem Fall nicht als erfüllt an. Das Nein zur Einreichung der Projektskizze ist kein Nein gegen den Reitverein oder dessen wichtige ehrenamtliche Arbeit. Im Gegenteil: Die CDU hat die Verwaltung gebeten, dass sie aktiv das Gespräch mit dem Reitverein sucht, um gemeinsam alternative Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten zu prüfen. Dabei haben wir unter anderem den Nordrhein-Westfalen-Plan ins Spiel gebracht, aus dem der Stadt Velen Fördermittel in Höhe von 6.307.484 Euro zur Verfügung stehen könnten.

Wie geht es jetzt weiter?

Die Stadt reicht die beschlossenen Projektskizzen ein und wartet nun ab, welche Projekte vom Bund für die nächste Auswahlrunde berücksichtigt werden. Erst danach wird über konkrete Förderanträge und mögliche Umsetzungen entschieden.